Ecuador
Hier gibt es Arbeit, und die Ecuadorianer möchten arbeiten. Es gibt Äcker bis auf 3500 Meter an den Hängen der Vulkane, und Hungersnot wie in Venezuela ist den Ecuadorianern unbekannt. Unser Projekt an der Pazifikküste funktioniert. Wir arbeiten dort eng mit den Salesianer Patres zusammen. In den letzten Jahren haben wir kontinuierlich Unterhaltsarbeiten finanziert, um sicherzustellen, dass die Projekte erhalten bleiben. Auch im Projekt 5 de Junio bieten wir Aufgabenhilfe und einen Mittagstisch an. In Esmeraldas werden unsere Patenkinder von Sozialarbeiterinnen betreut, um sicherzustellen, dass der Schulbesuch garantiert ist.
Dass wir als kleiner Verein unsere Ziele erreichen können, verdanken wir unseren großzügigen Spendern aus unserem Bekanntenkreis und der Bevölkerung von Tägerwilen und Umgebung. Wir bleiben unserem Grundsatz treu: Jeder gespendete Franken fließt zu 100 % in die Projekte von ESPATO, ohne dass Verwaltungskosten anfallen.
Venezuela
In Venezuela gibt es eine enorm hohe Arbeitslosenrate, Versicherungen gibt es nicht, wer keine Gelegenheitsarbeit finden kann, verhungert schlichtweg. Die Misere begann, als die großen Industrien enteignet wurden, ausländische Investoren sich zurückzogen und die Arbeiter entlassen wurden. Mit den steigenden Erdölpreisen ab 2000 kamen Milliarden von Öldollars ins Land, jedoch wurde kaum etwas investiert. Viele Dinge waren gratis: elektrischer Strom, Wasser, Telefon, TV. Es wurden viele Sozialbauten errichtet, kleine bescheidene Häuser. Die Idee war, dass die Mieter 30 Jahre Zeit hatten, das Haus abzubezahlen, jedoch hat dies niemand getan. Weil es ja nichts gekostet hat, wurde auch keine Sorge getragen, die Häuser sind nun vergammelt, aber die Leute leben immer noch darin. Durch den Klimawandel ziehen nun die Ausläufer der Tropenstürme aus der Karibik über Mittelamerika bis nach Venezuela. Dank Abnahmeverträgen mit Großbauern konnte der Besitzer der Firma Polar immerhin drei Maisernten erzeugen. Maismehl ist das Grundnahrungsmittel in Venezuela.
Das Schulhaus
Gegenüber dem Ambulatorium steht unser kleines Schulhaus mit zwei Klassenzimmern zu je 20 Plätzen. Wir bieten Stützunterricht und Aufgabenhilfe an. Diese Kurse waren ganz besonders wichtig während der Coronapandemie, als die öffentlichen Schulen geschlossen waren und das Konzept mit Hausaufgaben natürlich nicht funktionierte. Viele Kinder haben deswegen zwei Schuljahre versäumt. Jedes Kind, das bei ESPATO die Kurse besucht, wird auch verpflegt, für viele ist es die einzige warme Mahlzeit. Wir beschäftigen zwei ausgebildete Pädagogen. Bevor das neue Schuljahr anfängt, gibt es die Schulmittelübergabe, ein Fest für die Patenkinder. An diesem Tag ist auch immer die Präsidentin von ESPATO vor Ort. Die Unterstützung für die Patenkinder beginnt mit der ersten Klasse und endet nach 9 obligatorischen Schuljahren oder mit dem Abitur. Ganz wichtig ist die persönliche Begleitung der Projekte: Auch wenn vertrauenswürdige Leute vor Ort im Projekt arbeiten, werden von ESPATO jährlich ein bis zwei Besuche gemacht. 2022 war die Präsidentin von Februar bis Mai und von August bis Oktober in Venezuela (die Reisen werden aus der eigenen Tasche bezahlt).